Tennisturnier BG Neuss gegen BG Köln oder – warum ein Wanderpokal nicht mehr wandert

Sie erinnern sich sicher noch an meine Berichte aus den vergangenen zwei Jahren, in denen wir nach großartigem Kampf den im Jahr 2007 von der Bürgergesellschaft Köln gestifteten Wanderpokal endlich wieder nach Köln holen konnten. Zahlreiche Autogramm- und Selfie - Wünsche mussten unsere Spieler seitdem erfüllen und ich habe sogar das Gerücht  gehört, dass in den Reihen unserer Mitglieder den Wunsch bestand, seinen Nachwuchs nach den Namen unserer einzigartigen Kämpfer zu benennen.

Diese Schmach nahm mein geschätzter Kollege, Johann – Andreas Werhahn, zum Anlass, in einem Rundschreiben der Bürgergesellschaft Neuss einen Aufruf zu versenden, um in den Reihen seiner Mitglieder nach jungen, konditionell durchtrainierten und vor allen Dingen mental stabilen Spielern zu suchen ( Letzteres ist übrigens eine Grundvoraussetzung, um überhaupt die Strapazen dieses Spieltages zu überstehen). Dieser Aufruf ließ Schlimmes erahnen und so fuhren wir am 18.08.2019 mit unserer Mannschaft mit durchaus gemischten Gefühlen nach Neuss.

Strömender Regen empfing uns auf dem Gelände des HTC Schwarz – Weiß Neuss e.V., so dass wir unser diesjähriges Turnier ausschließlich in der Halle austragen konnten.

Unsere Mannschaft, bestehend aus Dirk Kohler, Charly Bourmer, Bernhard Rüsing, Wolfgang Jensen, Jo Billstein und Michael Melles wurde intensiv betreut durch unser Mitglied Jürgen Kablitz, der von der Seitenlinie wichtige Tipps und Hilfestellungen gab. „Treff doch mal den Ball“ oder „Du musst über das Netz spielen, wir sind hier nicht beim FC“, waren nur einige hilfreiche Zurufe, die mir in Erinnerung geblieben sind. Und so kam, was kommen musste, wir lagen nach den ersten beiden Doppelrunden mit 5:7 Punkten oder 46:48 Spielen zurück. Dringend musste eine brillante Idee her, um in der dritten und letzten Doppelrunde das Gesamtergebnis doch noch herum zu reißen. Erst der Verzehr besonders leckerer Frikadellen brachte uns die Erleuchtung, für die letzten anstehenden drei Doppel eine besonders ausgeklügelte Mannschaftsaufstellung zu wählen, mit der wir die Neusser Mannschaft dermaßen verunsicherten, dass Jürgen Kablitz während der Seitenwechsel sogar seelischen Beistand leisten musste („stellt Euch nicht so an, Ihr Altbiertrinker“). Wir gewannen diese dritte Runde mit 6:0 Punkten oder 31:14 Spielen und lagen damit im Gesamtergebnis mit 11:7 Punkten oder 77:62 Spielen uneinholbar vorne.

Der Pokal konnte damit erneut in Köln verbleiben und wir beschlossen den Tag mit einem leckeren Abendessen bei kühlen Getränken mit unseren Neusser Freunden. Danke für Eure Gastfreundschaft und bis 2020 in Köln.

Michael Melles